Die Klima-Initiative „Morgen kann kommen“

Verantwortung übernehmen, Zukunft gestalten

Klimawandel, Artensterben, Extremwetter: Die Herausforderungen unserer Zeit betreffen uns alle. Gemeinsam Verantwortung zu übernehmen ist gefragt – vor Ort und in der Region. Genau hier setzen die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit ihrer Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ an. Seit dem Start im Jahr 2022 möchten sie ökologisches Engagement sichtbar machen und gemeinsam mit Mitgliedern, Kundinnen und Kunden, Partnerinnen und Partnern stärken. Denn: Die Volksbanken und Raiffeisenbanken kennen die Menschen ihrer Region. Als Vor-Ort-Experten wissen sie, wie nachhaltiges Handeln wirksam umgesetzt werden kann. Aus dieser Überzeugung entstand die Klima-Initiative „Morgen kann kommen“.

Ausgezeichnetes Engagement, das bewegt

Ihr Ziel: bestehende Umweltprojekte bündeln, weiterentwickeln und zugänglich machen, neue Projekte initiieren sowie weitere Volksbanken und Raiffeisenbanken begeistern. Auf der zentralen Webseite klima-initiative.vr.de werden über 900 Projekte vorgestellt – von Blühwiesen über Solarpanels auf Filialdächern bis hin zu großflächigen Wiederaufforstungen. Sie alle zeigen, wie Engagement wirkt und gemeinschaftliches Handeln Zukunft gestaltet. Apropos: Ende Mai 2025 würdigte das Netzwerk für Unternehmensverantwortung (UPJ) dieses Engagement mit dem Deutschen Preis für Unternehmensengagement. Diese Ausgabe von VR Aktuell präsentiert Wesen, Wirksamkeit und Neuerungen der Initiative.

1 - POTENZIAL ERKENNEN Der Wald in Zahlen

Trockener, steiniger Flusslauf mit einem schräg stehenden toten Baumstamm im Vordergrund, dahinter herbstlich gelb und grün gefärbte Laub- und Nadelbäume, im Hintergrund schroffe Berggipfel unter einem hellblauen

Der Wald als Schlüssel zur Zukunft

Der Wald ist viel mehr als nur ein Naturraum – er ist ein Multitalent, das im Stillen für uns arbeitet. Er speichert CO₂, filtert Luft, schützt Gewässer, erhält die Biodiversität und bietet Rückzugsräume. Kurz: Der Wald ist ein systemrelevantes Ökosystem. Seine Leistung taucht allerdings bisher viel zu selten in volkswirtschaftlichen Bilanzen auf.

Dabei wird sein Beitrag immer wertvoller. Hitze, Trockenheit, Schädlinge und Stürme haben bereits tiefe Wunden in Deutschlands Wälder geschlagen. Rund 525.000 Hektar Waldfläche sind schätzungsweise so stark geschädigt, dass sie wieder aufgeforstet werden müssen. Ein ökologisches Alarmsignal – und ein Weckruf, Wald als Investition in unsere Zukunft zu verstehen. Für die Volksbanken und Raiffeisenbanken bildete dieser Perspektivwechsel den Anlass, sich mit der volkswirtschaftlichen Bedeutung von Wald zu befassen. So wurde beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) eine Studie in Auftrag gegeben, welche die ökonomischen Leistungen des deutschen Waldes analysiert. Ökosystemleistungen – also messbare Beiträge der Natur zum Gemeinwohl – wurden dabei monetär bewertet.

Ein Hektar = 10.578 Euro

Das Ergebnis ist beeindruckend: Ein Hektar gesunder Mischwald liefert – allein durch CO₂-Speicherung, Luftreinigung, Wasserschutz und Erholungswert – einen jährlichen volkswirtschaftlichen Nutzen von rund 10.578 Euro. Hochgerechnet auf 30 Jahre ergibt sich bei einem Zinssatz von drei Prozent ein Barwert von über 200.000 Euro pro Hektar. Investitionen in Wälder zahlen sich also aus – nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch. Mit der großen Baumpflanz­aktion „Wurzeln“ haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken also sehr viel erreicht. Über 1,1 Millionen klimaresiliente Setzlinge wurden bislang mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) finanziert. Gepflanzt wurden dabei nur robuste Mischbaumarten. Denn: Diese können besser mit Hitze, Trockenheit und Schädlingen umgehen als klassische Monokulturen.

Nutzen: 6 Millionen Euro pro Jahr

Dies bedeutet: Für die 560 Hektar mit rund 600.000 Setzlingen, die bis Juli 2024 gepflanzt und in der Studie berücksichtigt wurden, ergibt sich laut der Formel ein gesamtgesellschaftlicher Nutzen von fast sechs Millionen Euro pro Jahr. Über 30 Jahre ergibt das anhand des weiteren Wachstums der Setzlinge über 100 Millionen Euro. Das ist bei den eingesetzten Mitteln von knapp 3,6 Millionen Euro eine Gemeinwohlrendite, die ihres­gleichen sucht.

Der Wald als Zukunftsträger

Dieser volkswirtschaftliche Blick verändert die Perspektive. Wald ist keine bloße Kulisse für Naherholung, sondern ein ökonomisch wirksamer Zukunftsträger mit messbarem Nutzen für die Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, seine Leistungen wirtschaftlich und politisch stärker einzubeziehen. Denn die aktuelle Investitionslücke in den Wald ist nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein wirtschaftliches Risiko. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken nehmen diese Verantwortung als genossenschaftliche FinanzGruppe mit starker regionaler Verankerung ernst.

Eine weitere Studie zeigt, wie viel Wiederaufforstung konkret bringt: Gemäß einem Gutachten von Dr. Joachim Krug – Experte für die ökologische Leistung von Wäldern, der auch für den TÜV tätig ist – speichern die bis Juli 2024 rund 600.000 gepflanzten Setzlinge innerhalb von 30 Jahren rund 158.000 Tonnen CO₂. Das entspricht etwa einem CO₂-Ausstoß von 3.000 Autos, die 30 Jahre lang jeweils 15.000 Kilometer pro Jahr fahren, oder rund 60.000 Flügen von Berlin nach New York.

Weitblick über herbstlich gefärbte Waldlandschaft mit Felsen im Vordergrund, dichten Baumkronen und bewölktem Himmel im Hintergrund

2 - WÄLDER STÄRKEN Stabilisieren, umbauen, renaturieren

Gemeinsam handeln – jede Spende lässt Zukunft wachsen

Die Zahlen der Baumpflanzaktion „Wurzeln“ zeigen, was die genossenschaftliche FinanzGruppe gemeinsam erreichen kann. Doch mit der Finanzierung von über 1,1 Millionen Bäumen ist die Geschichte noch nicht zu Ende. So öffnen die Volksbanken und Raiffeisenbanken ihre mit der SDW etablierte Initiative nun für alle. Ab sofort können nicht nur die Banken selbst, sondern auch alle anderen über die Initiative Bäume pflanzen: Mitglieder, Kundinnen, Kunden, aber auch jeder und jede Einzelne, der oder die sich für den Erhalt unserer Wälder engagieren möchte.

Flyer der Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ mit dem Aufruf „Gemeinsam starke Wurzeln schaffen!“ zur Unterstützung von Aufforstungsprojekten in deutschen Wäldern; oben ein Bild mit Blick in grüne Baumwipfel, darunter drei Spendenoptionen für verschiedene Waldregionen in Deutschland

Jetzt Mitmachen: mitmachen.klima-initiative.vr.de

Die frisch gelaunchte Website mitmachen.klima-initiative.vr.de verbindet Information und Engagement. Interessierte können sich dort über den Zustand ausgewählter Waldgebiete in Deutschland informieren und gezielt dafür spenden. Bei den gespendeten Setzlingen handelt es sich um besonders robuste Baumarten, die besser mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen umgehen können und langfristig zur Stabilisierung ganzer Waldökosysteme beitragen.

Für nur 7,50 Euro lässt sich ein Setzling finanzieren und für drei Jahre pflegen. Dieser Baum generiert im Laufe seines Lebens laut der beschriebenen Berechnung einen gesellschaftlichen Nutzen von 90 bis maximal 283 Euro. Jeder investierte Euro bringt also bis zu 37 mal so viel an Wert für Umwelt und Gesellschaft.

Zwölf Wälder für Deutschland

Die zwölf ausgewählten Waldgebiete sind über ganz Deutschland verteilt. Sie stehen exemplarisch für viele andere in Deutschland, die dringend Stärkung brauchen. Drei Beispiele:

Imposant: die Bayerischen Alpen

Der Wald in den Bayerischen Alpen wurde durch Wetterextreme destabilisiert. Die Gipfel und tiefen Täler, die unberührten Wald- und Berglandschaften sind einzigartige Ökosysteme. Als Rückzugsort für seltene Pflanzen- und Tierarten sind sie unersetzlich. Menschen schätzen die Bayerischen Alpen vor allem als Nah­-­ erholungs- und Sportgebiet. Eine Renaturierung mit Mischwald­kulturen soll ihrer Übernutzung entgegenwirken und sie vor dem Klimawandel schützen.

Sagenhaft: der Harz

Auch der Wald im Harz ist stark vom Klimawandel betroffen. Man verbindet ihn mit Wäldern, die schon Goethe zu seinem Faust inspirierten. Der Harz ist bekannt für seinen Schatz an Mythen und Sagen. Die Mittelgebirgslandschaft ist Heimat einer artenreichen Flora und Fauna. Aber die hohe Trockenheit hat große Kahlschläge zur Folge. Auch das steigende Brandrisiko durch Fichtenmonokulturen gefährdet den Harz. Ein Waldumbau mit Laub- und Nadelbäumen soll ihn gegen diese Herausforderungen stärken.

Wie im Märchen: der Reinhardswald

Der Reinhardswald ist ein echter Märchenwald. Seine historischen Burgen, jahrhundertealten Baumbestände, verspielten Bäche sind Quelle vieler Grimm’scher Märchen. Ob Rapunzels Turm in Trendelburg, das Dornröschenschloss Sababurg oder der Heimatort von Hans im Glück in Immenhausen – der Reinhardswald führt uns in eine verwunschene Naturlandschaft. Aber: Der Klimawandel hat auch hier tiefe Spuren hinterlassen. Wiederum gilt: Ein Umbau hin zu einem Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen stärkt ihn gegen die Herausforderungen des Klimawandels.

Engagement mit Extra-Service

Praktisch: Die Spendenseite mitmachen.klima-initiative.vr.de ermöglicht nicht nur gezielte Unterstützung, sondern verknüpft auch das Engagement mit digitalen Services der Volksbanken und Raiffeisenbanken. So kann der eigene CO₂-Fußabdruck – über einen im Online-Banking integrierten CO₂-Rechner – mit passenden Spendenoptionen verknüpft werden. Wer etwa erkennt, dass sein täglicher Konsum zu einem erhöhten CO₂- Ausstoß führt, kann mit wenigen Klicks einen Beitrag leisten, um diesem Effekt langfristig entgegenzuwirken – und zwar dort, wo es besonders notwendig ist: im deutschen Wald.

3 - JETZT MITMACHEN Jeder Beitrag zählt

Gemeinsam Wurzeln für morgen schaffen

Die Herausforderungen des Klimawandels sind gewaltig. Doch es gibt auch konkrete wirksame Wege, aktiv etwas zu verändern. Die Wiederbewaldung deutscher Wälder ist ein solcher Ansatz. Sie verbindet ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen – und sie bietet allen Menschen eine einfache Möglichkeit, Teil der Lösung zu werden.

Jede Spende, jede Info hilft

Die Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ der Volksbanken und Raiffeisenbanken steht genau für dieses Prinzip: regional denken, gemeinsam handeln, langfristig wirken. Mit der neuen Spendenseite wird diese Haltung nun für alle erlebbar. Denn jeder gepflanzte Baum, jede Spende, jede geteilte Information hilft, unseren Wald zu stärken – nicht irgendwo, sondern direkt vor unserer Haustür.

Die genossenschaftliche Idee, auf der das Bankenmodell der Volks- und Raiffeisenbanken basiert, ist dabei Leitstern und Versprechen zugleich: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele.“ Dieser Gedanke, der schon unsere Gründungsväter antrieb, ist heute aktueller denn je. Wenn es um das Wohl unserer natürlichen Lebensgrundlagen geht, können und dürfen wir nicht auf Einzel­initiativen setzen – es braucht die Kraft der Gemeinschaft.

Die Wälder in Deutschland – vom Harz bis ins Sauerland, von den Bayerischen Alpen bis in die Heide – sind mehr als nur landschaftliche Kulisse. Sie sind Klimaregulatoren, CO₂-Speicher, Wasserschützer, Lebensraum, Arbeitsplatz und Erholungsort zugleich. Wenn wir heute gemeinsam investieren, sichern wir nicht nur ihre Zukunft, sondern auch unsere eigene.

Ein Baum ist mehr als ein Baum

Deshalb laden die Volksbanken und Raiffeisenbanken alle ein, Teil dieses Engagements zu werden. Ob durch eine Spende, eine Patenschaft oder das Teilen der Idee – jeder Beitrag zählt. Denn: Ein Baum ist mehr als ein Baum. Er ist Symbol für Verantwortung, Ausdruck unserer Haltung und Fundament einer besseren Zukunft.

Wollen Sie mehr über das Engagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken wissen und erfahren, was wir vor Ort tun, wie wir uns einsetzen, was uns am Herzen liegt? Sprechen Sie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort gern darauf an.

Logo der Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ mit stilisiertem Baum-Symbol in Weiß und Orange auf dunkelblauem Hintergrund

Weitere Infos zur Klima-Initiative
„Morgen kann kommen“
gibt es unter: https://klima-initiative.vr.de

Spannende Einblicke in das vielfältige gesellschaftliche Engagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken finden Sie auch auf ihrem zentralen Engagementportal www.vielefuerviele.de.