Sparen lohnt sich

Mehr Erspartes, weniger Sorgen

Einen größeren Urlaub oder ein neues Auto finanzieren, für den Ruhestand vorsorgen oder eine finanziell schwierige Lage überbrücken: Sparen ist wichtig für eine möglichst sorgenfreie Zukunft. Deutschland war und ist ein Land der Sparer, die Bedeutung des Sparens ist hier tief verankert. Der Teil des verfügbaren Einkommens, den Menschen nicht zum Kauf von Konsumgütern und Dienstleistungen verwenden, wird als „Sparquote“ bezeichnet. Im internationalen Vergleich ist die Sparquote in Deutschland hoch und stabil: Im Jahr 2023 lag sie bei 11,3 Prozent. Vor allem mit Blick auf die Altersvorsorge ist frühzeitiges Sparen ratsam.

Je früher, desto besser

Während sich von einem hohen Einkommen leicht ein Teil des Geldes zurücklegen lässt, legen viele Haushalte mit kleinen oder mittleren Einkommen wenig oder gar kein Geld auf die hohe Kante. Dabei wäre es mit einem engen Budget besonders wichtig, in Notfällen auf Erspartes zurückgreifen zu können. Je früher jemand mit dem Sparen beginnt, desto mehr Rücklagen entstehen im Lauf der Zeit, die nicht nur die Zukunft sichern, sondern auf lange Sicht auch die Lebensqualität deutlich verbessern können. Denn angesichts der demografischen Alterung der Gesellschaft bleibt es fraglich, ob sich allein mit der gesetzlichen Rente der Lebensstandard im Alter aufrechterhalten lässt.

1 - Der Start: Erfolgreich Vermögen aufbauen

100 Jahre Weltspartag

Sparen genießt in Deutschland einen hohen Stellenwert. Um erfolgreich ein Vermögen aufzubauen, ist es wichtig, früh mit dem Sparen zu beginnen. Daran erinnert der Weltspartag, der in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Die Idee zu diesem Tag geht auf den 1. Internationalen Sparkassenkongress zurück, der im Oktober 1924 in Mailand stattfand. Heute steht der Weltspartag nicht nur für die Bedeutung des Sparens, er hebt auch hervor, wie wichtig Finanzerziehung und finanzielle Bildung sind. Die dahinterstehende Idee ist einfach und immer noch aktuell: Wer bereit ist, heute auf Ausgaben zu verzichten, hat in Zukunft mehr Geld zur Verfügung. Besonders attraktiv dabei ist, dass der Sparbetrag auf dem Bankkonto durch den Zins und Zinseszins noch weiter anwachsen kann. Grundlage einer finanziellen Zukunftsplanung ist die Balance zwischen einem heute angemessenen Lebensstandard und einer ausreichenden Vorsorge für die Zukunft. Doch obwohl der Grundgedanke des Sparens für die Zukunft leicht zu verstehen ist, fällt es oft schwer, im Alltag auf Annehmlichkeiten zu verzichten, um langfristige Sparziele zu erreichen.

Staatliche Förderangebote

Bei der Geldanlage hilft eine qualifizierte Beratung, individuell abgestimmt auf die persönliche Situation. Dabei sollten auch staatliche Förderangebote mit einbezogen werden, wie etwa die Arbeitnehmersparzulage. Die dafür geltende Einkommensgrenze liegt aktuell bei einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 40.000 Euro für Alleinstehende und 80.000 Euro bei Verheirateten/eingetragenen Lebenspartnern.

Auch die sogenannte Riesterrente will die Altersvorsorge fördern. Allerdings laufen dazu aktuell Reformdiskussionen, konkrete Beschlüsse gibt es bislang noch nicht.

Genossenschaftliche Beratung nutzen

Sorgfältig geplant, kann auch Wohneigentum Teil einer langfristigen Sparstrategie und damit wesentlicher Bestandteil der Altersvorsorge sein. Bezogen auf den Immobilienpreis, sind zwischen 20 und 40 Prozent Eigenkapital eine gute Grundlage. Dazu zählen Spar- und Bausparguthaben, Wohnriester-Verträge, Lebensversicherungen und Wertpapiere. Je höher der Eigenkapitalanteil, desto niedriger ist die erforderliche Kreditsumme und umso günstiger sind die Konditionen. Wer noch nicht über ausreichende Polster verfügt, sollte möglichst früh mit dem Sparen beginnen.

Bei allen Themen der Geldanlage steht Ihnen Ihre Volksbank oder Raiffeisenbank mit qualifizierter Beratung zur Seite. Vereinbaren Sie einen Termin – gern schon heute!

2 - Die Strategie: Der Weg zum Sparerfolg

Sparen lässt sich lernen – am besten schon im Kindesalter. Doch auch Erwachsene sollten sich regelmäßig mit ihrer finanziellen Zukunftsplanung beschäftigen.

  • Der erste Schritt zum erfolgreichen Sparen besteht darin, die eigenen Ziele zu klären: Wofür möchte ich sparen und sind diese Ziele realistisch? Klare und erreichbare Sparziele erleichtern den Erfolg und erhöhen die Chancen, diese auch zu erreichen.
  • Die Motivation fürs Sparen behält, wer in längeren Anspar­phasen Zwischenziele festlegt und kleine Belohnungen mit dem Erreichen eines Zwischenziels verbindet.
  • Eine regelmäßige Standortbestimmung hilft, Abweichungen vom Sparplan frühzeitig zu erkennen. Wenn sich beispielsweise das monatliche Einkommen reduziert, kann es sinnvoll sein, Sparziele anzupassen, Konsumgewohnheiten zu ändern oder sich Gedanken über andere Einkommensquellen zu machen.

Finanzwissen erweitern mit der richtigen Unterstützung

Finanzielle Bildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunftsplanung. In der Breite der Bevölkerung ist ausreichendes Finanzwissen jedoch noch nicht überall gegeben. Das zeigt eine von Union Investment beauftragte repräsentative Befragung von 261 Fachleuten aus Schule, Politik und Finanzbranche. Die Studie offenbart alarmierende Defizite in Deutschland: Experten bewerten das Finanzwissen der Bundesbürger mit der Schulnote vier. Einer besseren Wissensvermittlung stünden vor allem Schule und Elternhaus im Weg.

Umso wichtiger sind Unterstützungsangebote, die viele Genossenschaftsbanken bereitstellen, um die finanzielle Bildung zu fördern. Das Schulserviceportal www.jugend-und-finanzen.de der Volksbanken und Raiffeisenbanken gibt einen Überblick über das bundesweite Finanzbildungsengagement der deutschen Genossenschaftsbanken. Die Bildungsplattform umfasst Grundlageninformationen und Unterrichtsmaterialien zu Themen wie Geldeinteilung, Sparen, verschiedene Bezahlverfahren oder die Rolle von Banken in der Wirtschaft.

Wer für die Zukunft spart, muss entscheiden, wie er das Geld anlegen will. Wichtige Geldanlageformen sind zum Beispiel Bankguthaben wie das Sparkonto oder Termingelder, Anleihen, Aktien und Investmentfonds. Im Durchschnitt legen Bundesbürger mit 36 Prozent mehr als ein Drittel ihres Geldvermögens auf Bankkonten, weitere fünf Prozent werden als Bargeld gehalten. In festverzinslichen Wertpapieren (Schuldverschreibungen) sind drei Prozent des Geldvermögens angelegt. Mehr als ein Viertel der Gelder befinden sich in Investmentfonds und Aktien. In diese Anlagekategorie fallen auch Anteile an Genossenschaften – wie etwa Volksbanken und Raiffeisenbanken – und andere Anteilsrechte an Unternehmen. 29 Prozent der Geldanlage stecken in Versicherungen, dazu zählen neben der klassischen Lebensversicherung auch Ansprüche aus der betrieblichen Altersvorsorge.

Keine Geldanlageform kann alle wesentlichen Bedürfnisse von Sparerinnen und Sparern gleichzeitig abdecken. Traditionelle Ziele sind: sichere Geldanlage, schnelle Verfügbarkeit und gute Rentabilität. Daneben spielt das Thema Nachhaltigkeit bei Geldanlagen eine immer bedeutendere Rolle.

Bankeinlagen gewährleisten eine hohe Sicherheit und gleichzeitig schnellen Zugriff auf das Geld. Dies gilt besonders für Zahlungskonten wie das Girokonto sowie mit Einschränkungen für Termingelder. Bankguthaben bieten in der Regel eine moderate Verzinsung, während Aktien und Investmentfonds durch potenzielle Wertsteigerungen eine deutlich höhere Rentabilität ermöglichen. Allerdings ist die Sicherheit bei diesen Anlageformen aufgrund von Kursschwankungen, insbesondere auf kurze und mittlere Sicht, geringer.

3 - Das Portfolio: Passende Sparformen finden

Bei der Höhe und Art der Geldanlage spielen – neben Einkommen, persönlicher Lebenssituation und finanzieller Bildung – Risikobereitschaft, vorhandenes Vermögen sowie das Alter eine Rolle. Der Vorsorgebedarf fürs Alter hängt davon ab, ob eine kreditfreie Immobilie vorhanden ist oder eine Erbschaft in Aussicht steht. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Vorsorgebedarf meist hoch, frühes und regelmäßiges Sparen daher besonders wichtig. Sparpläne unterstützen dabei, monatlich einen realistischen Betrag zu investieren und so kontinuierlich Vermögen aufzubauen. Werden Erträge direkt reinvestiert, kommt der sogenannte Zinseszinseffekt zum Tragen: Bei monat­lichen 100 Euro und einem Zins von fünf Prozent werden nach 30 Jahren aus den eingezahlten 36.000 Euro rund 82.000 Euro. Die Differenz resultiert aus der Verzinsung und dem Zinseszins. Einen Rechner zum Vermögensaufbau und dem Zinseszinseffekt gibt es auf der Webseite www.vr.de.

Vorteile des Aktienmarkts nutzen

Zins und Zinseszins sind kraftvolle Instrumente beim Vermögens­aufbau. Fünf Prozent Verzinsung sind erreichbar, wenn auch die Anlagemöglichkeiten des Aktienmarkts genutzt werden. Bei einem Anlagehorizont von 20 Jahren lag die durchschnittliche Rendite des Deutschen Aktienindex (DAX) in den vergangenen 50 Jahren im schlechtesten Fall bei 3,3 Prozent, im günstigsten bei 15,2 Prozent. Bei einem Horizont von 30 Jahren fällt die Spanne der historischen Renditen enger aus und liegt zwischen 6,8 und 10,3 Prozent. Wer Vermögen für die Zukunft aufbauen will, muss außerdem die Inflation im Blick behalten: Bei rund zwei Prozent Inflation liegt der kaufkraftbe­reinigte Zins, bezogen auf das vorherige Beispiel, bei drei statt fünf Prozent. Mit einem monatlichen Sparbetrag von 100 Euro ließe sich nach 30 Jahren ein kaufkraftbereinigtes Vermögen von 58.000 statt 82.000 Euro erreichen – immer noch deutlich mehr als die eingezahlten 36.000 Euro. Um vom Aktiensparen zu profitieren, ist ein langer Atem notwendig. Die hohen Kursschwankungen – sowohl nach unten als auch nach oben – gleichen sich über die Jahre aus. Der langjährige Aufwärtstrend der Kurse beruht auf dem wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen. Eine sinnvolle Alternative zu einzelnen Aktien sind Investmentfonds: Aufgrund der Mischung sind sie deutlich weniger risikoreich bei einer ähnlichen Rendite­erwartung.